Stammeslager in Friedrichroda

Bei Sonnenschein trafen wir uns früh am Samstagmorgen am Pfarrzentrum, um gemeinsam nach Friedrichroda aufzubrechen. Nach einer sehr langen Zugfahrt und einigen Umstiegen liefen wir das letzte Stück zum Zeltplatz: Zum Glück hatten die meisten ihr Gepäck dem Vortrupp mitgegeben. Endlich angekommen mussten wir im Regen Zelte stellen. Diejenigen, die noch an den Wetterbericht glaubten, hofften noch auf Besserung - aber an dieser Stelle können wir schon verraten: Es sollte keinen einzigen Tag ohne Regen geben... Im Gegenteil, am Sonntagmorgen huschten die Leiter schon lange vor der eigentlichen Aufstehzeit aus ihren Schlafsäcken, um Sturmabspannungen vorzunehmen. Die Gruppen versorgten sich tagsüber so weit wie es das Wetter zuließ mit Feuerholz und vertrieben sich unter anderem mit einem lustigen Ratequiz die Zeit. Mitten in der Nacht kam eine Hexe ans Lagerfeuer der Pfadfinder und Orks überfielen das Lager. Doch glücklicherweise konnten die Jupfis und Pfadis diese Schurken dingfest machen und alle anderen ruhig schlafen. Der Montag begann trotzdem früh und die Wölflinge bauten fleißig ihren Ofen, ein weiteres Regal und einen Tisch. Zeitgleich waren auch die alten Jupfis mit dem Tischbau beschäftigt. Allerdings waren sie etwas im Nachteil, denn sie mussten ihren Tisch zu zweit aufbauen, während ihr Leiter schon einmal das Tor mit einem Torbogen verzierte. Die jungen Jupfis kümmerten sich währendessen um ihr Feuerholz und was die Pfadis so den ganzen Tag eigentlich treiben, das weiß niemand so genau. ;) Unsere erste richtige Stammesaktion neben den gemeinsamen Morgenrunden und den allabendlichen Märchenstunden fand am Dienstag statt. Leider musste sie in den Jurten stattfinden, weil mal wieder Land unter war, aber am Abend konnten wir dann verschiedene Märchentheaterstücke bestaunen. Zwischendurch erforschten die Wölflinge Bach und See bei Sonnenschein und entdeckten Flohkrebse, Wasserläufer und Fliegenköcherlarven. Am Mittwoch war schon über die Hälfte unseres Lagers vorbei und ein Wölfling wachte besonders strahlend auf, denn es war sein Geburtstag. In der Morgenrunde wurden ihm Ständchen gesunden und er wurde hochleben gelassen. Zum Frühstück gab es den Geburtstagskuchen, den die Leiter nachts noch im selbstgebauten Lehmofen gebacken hatten. Es wurden Geschenke ausgepackt und dann erstellten die Wölflinge zusammen mit ihrem Zaubermeister Thomas ein Zauberbuch, denn Regen macht erfinderisch. Am Donnerstagvormittag ging es dann in gemischten Gruppen auf eine kleine Märchenrundreise. Der Stamm lief also gruppenweise von Märchenstation zu Märchenstation und half Frau Holle ihr Kissen zu flicken, rettete Rapunzel, suchte Rotkäppchens Blumen, ging Schneewittchens Stiefmutter in die Falle und half Rumpelstilzchen sein Feuerchen wieder zu entzünden - bei nassen Bedingungen gar nicht so einfach, aber alle Gruppen meisterten es. Am Freitagvormittag wurde dann ein Jupfigeburtstag gefeiert - natürlich auch mit Geburtstagsständchen, Hochlebenlassen und selbstgebackenem Kuchen aus dem eigenen Lehmofen - und dann wurden schon die meisten Zelte abgebaut, die Gruppenkinder zogen alle in die Stammesjurte um und anschließend begann auch der Abbau der Lagerbauten. Der Wind half so stark nach, dass am Freitagabend nur noch die Stammesjurte stand, ansonsten war alles abgebaut und für die Abreise fertig. Der bunte Abend fiel zunächst sprichwörtlich ins Wasser, konnte dann aber mit kurzer Verspätung mit einem großen Lagerfeuer gefeiert werden. Das Märchen-Improtheater sorgte - genauso wie die vielen kurzen Turn- und Quatscheinheiten die ganze Woche über - für viele lachende Gesichter und die Krönung des Abends war das Feuerspucken. Am Samstagmorgen mussten alle schon früh aus den Schlafsäcken, aber die Helligkeit bei "fallenden Seitenteilen" half unproblematisch nach und nach einem kurzen Frühstück gab es "Vesper to go" für alle und die Heimreise begann. Alles in allem können wir auf ein abenteuerreiches, märchenhaftes Lager zurückblicken und das gute Wetter in der Heimat nutzen, um all die frisch gewaschene Wäsche zu trocknen.


Jahresübersicht

DPSG Stockstadt - Stamm Mauritius
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